Furniersperrholz und Furnierschichtholz

Zur Sperrholzherstellung werden aus abgelängten und entrindeten Stammstücken des Baumes Furniere geschält. Zuvor behandelt man das Holz häufig in Gruben, Kammern oder Kesseln mit heißem Wasser oder Wasserdampf. Dies baut mögliche Spannungen im Holz ab, die Holzstrukturen werden geschmeidiger, die Schälung erleichtert sowie die Tränkbarkeit des Holzes verbessert.

Beim Schälen entsteht aus dem Schälblock eine lange Furnierbahn, die zu Furnierstücken geeigneter Größe geklippt wird. Beim Klippen werden gleichzeitig Fehlstellen, z.B. größere Aststellen und Risse, entfernt. Die Furniere mit einer Dicke zwischen 0,8 und 4 Millimetern werden technisch getrocknet, beleimt und zu entsprechenden Furnierrohlingen gelegt. Je nach Zahl und Dicke der Furniere werden die Furniersperrhölzer zwischen wenigen Millimetern und mehreren Zentimetern stark. In der Praxis hat sich für Sperrholz mit Dicken über zwölf Millimetern und mindesten drei Furnierlagen auch der Begriff Multiplexplatte eingebürgert.

Die Endfertigung des Furniersperrholzes erfolgt in Pressen bei hohem Druck und Presstemperaturen von etwa 150 °C. Nach dem Abkühlen wird es besäumt, geschliffen und auf das gewünschte Endmaß zugeschnitten.

Das Furnierschichtholz unterscheidet sich vom Furniersperrholz nur dahingehend, dass die Furniere nicht lagenweise über kreuz sondern parallel verlegt werden. Der Fertigungsprozess stimmt ansonsten überein.

Stab- und Stäbchensperrholz

Bei der Stabsperrholzherstellung wird zunächst eine Mittellage aus in der Regel 24 bis 30 Millimeter breiten Holzstegen („Stäbe“) gelegt und mit Leim verbunden oder geheftet. Die Stäbe werden üblicherweise aus Fichtenholz und anderen Nadelhölzern gefertigt, doch gibt es auch solche aus noch leichteren tropischen Holzarten. Bei Stäbchenfurniersperrholz besteht die Mittellage aus bis etwa 8 Millimeter dicken, hochkant zur Plattenebene stehenden Schälfurnierstreifen. Damit ergeben sich in der Mittellage durchweg stehende Jahresringe, was zu einem besonders guten Stehvermögen und hoher Oberflächenruhe führt. Die Mittellage wird beim Stab- bzw. Stäbchensperrholz beidseitig mit einem Furnier kreuzweise verleimt. Wie beim Furniersperrholz wird bei der Verwendung von Stab- und Stäbchensperrholz zwischen Allgemeinen, Bau- und Sonderzwecken unterschieden. Bei der Verklebung wird zwischen nichtwetterbeständig verleimt und wetterbeständig verleimt differenziert.

Formsperrholz und Formschichtholz

Auch für die Herstellung von Formsperrholz werden die Holzstämme zuerst mit Wasserdampf behandelt, um das Holz geschmeidig zu machen. Anschließend werden die Stämme entrindet und zu einer dünnen Furnierbahn geschält. Im nächsten Schritt werden die Furniere getrocknet, beleimt und in sogenannten Gesenken in eine dauerhafte dreidimensionale Form gebracht. Bereits das Legen entscheidet über das spätere Eigenschaftsprofil. Sind formstabile, steife Formteile gefragt, z.B. Sitzschalen, so verlegt und verpresst man die Furniere kreuzweise, wie bei Furniersperrholz üblich. Für die sogenannten Freischwinger ist hingegen eine hohe Zugfestigkeit wichtig, deshalb werden dafür die Furnierlagen mit paralleler Faserrichtung angeordnet. Besonders intelligente Stuhlkonstruktionen verbinden beide Legeprinzipien miteinander.

Hölzer für Sperrholz

Als Rohmaterialien lassen sich zahlreiche Holzarten verwenden. Entscheidend ist neben der Verfügbarkeit des Holzes eine gute Schälbarkeit. Grundsätzlich wird unterschieden in:

  • Sperrhölzer aus Laubhölzern
  • Sperrhölzer aus Nadelhölzer

Zur Sperrholzherstellung eignen sich die heimischen Laubholzarten Buche, Birke und Pappel, daneben Ahorn, Eiche, Esche und Linde, die aber nur in geringer Menge zur Verfügung stehen. Als Nadelhölzer werden vor allem Fichte und Kiefer eingesetzt. Bekannte und geeignete außereuropäische Holzarten sind Okoumé, Limba, Abachi und Fuma/Ceiba. Die meisten Sperrhölzer werden aus Furnieren einer Holzart hergestellt, doch gibt es auch Kombiprodukte.

Stämme werden gewässert