Der Oberbegriff für Werkstoffe, die aus mindestens drei miteinander verklebten Holzlagen bestehen, ist Lagenholz. Ist die Faserrichtung der Einzellagen (Furniere) jeweils senkrecht gegeneinander versetzt, so spricht man von Sperrholz. Bei paralleler Ausrichtung der Faserrichtung wird das Lagenholz als Schichtholz klassifiziert. Beim sogenannten Stab- oder Stäbchensperrholz ist eine Mittellage aus parallel ausgerichteten Vollholzstäben oder –stäbchen beidseitig mit einem Furnier beplankt. Hochverdichtete und mit Kunstharz imprägnierte Lagenhölzer werden als Kunstharz-Festhölzer (Kunstharz-Pressholz) bezeichnet. Die Grundtypen des Sperrholzes sind das Furniersperrholz, das Schichtholz, das Formsperrholz und das Stab- oder Stäbchensperrholz. Letztere Art wird auch als Tischlerplatte bezeichnet. Nicht zu den Sperrhölzern werden mehrlagige Massivholzplatten gezählt. Konstruktionen aus Brettsperrholz zählen zu den Massivholzbauweisen.

Furniersperrholz ist in der Regel flaches aus mindestens drei Lagen verleimtes Sperrholz. Es ist vor allem aus der baulichen Anwendung und dem Kastenmöbelbau bekannt und wird nicht nur von Kindern für Laubsägearbeiten geschätzt. Verpresst man die beleimten Furniere in geformten Pressen, sogenannten Gesenken, entsteht Formsperrholz, oder kurz Formholz. Dünnste Holzlagen werden unter Hitze und Druck in Formpressen gekrümmt und gebogen und mittels eines Rahmens in Form gehalten. Überwiegend kommen Buchenschälfurniere zum Einsatz. Die Verformung erfolgt zwei- und dreidimensional. Wir finden Formsperrhölzer in Sitzschalen, Rücken- und Armlehnen sowie geformten Möbel- und Gehäuseteilen.

Schichtholz besteht ebenfalls aus mindestens drei Furnierlagen, jedoch mit parallel verlegtem Faserverlauf. Bei dickeren Platten dürfen aus Gründen des besseren Stehvermögens bis zu 15 Prozent der Lagen gekreuzt liegen.

Tischlerplatten bestehen aus zwei Deckfurnieren mit einer Mittellage aus Nadelholzstäben (Stabsperrholz) oder senkrecht verleimten Schälfurnierlagen (Stäbchensperrholz). Sonderformen der Tischlerplatten enthalten als Deckschichten statt der Furniere auch dünne Span- und Faserplatten. Tischlerplatten kennt man vor allem aus dem Möbelbau, z.B. in Form von stabilen und dauerfesten Regalböden.

Geringere Bedeutung in der Praxis haben Sonderformen wie Diagonal- und Sternholz. Bei Diagonalholz wechselt der Faserverlauf der Furniere bezogen auf eine Bezugskante zwischen 45 und 135 Grad. Die Furniere sind mit dem Faserverlauf somit diagonal ausgerichtet, behalten zueinander aber die kreuzweise Verlegung bei. Von Sternholz spricht man, wenn sich die Furnierlagen von Blatt zu Blatt in einem Winkel zwischen 15 und 45 Grad verschieben.

Je nach Anwendungsbereich werden Sperrhölzer werksmäßig mit dekorativen Deckfurnieren, Folien und Laminaten, Lacken oder Harzfilmen beschichtet. Die Druckimprägnierung von Sperrholz verbindet darüber hinaus in besonderem Maße die Eigenschaften des Naturstoffs Holz mit denen synthetischen Kunststoffes in einem Produkt.

Ein kleiner Teil der Sperrhölzer wird auch mit Schutzmitteln behandelt, etwa mit Bioziden gegen Schädlingsbefall oder mit Feuerschutzsalzen zur Verbesserung des Brandschutzes. Die Zusätze unterliegen einer aufwendigen bauaufsichtlichen und ökologischen Zulassung. Hierzu gehört vor allem die Prüfung der Umweltverträglichkeit. Nur wenn diese gegeben ist, erhalten die Platten die Zulassung und dürfen – nunmehr eindeutig gekennzeichnet – auf den Markt gebracht werden.