Beim Modellbau denkt man zunächst an das Basteln von Flugzeugen, Schiffen, Puppenstuben und anderen Dingen mit spielerischem Charakter. Im Gegensatz zu Kunststoff überzeugen höherwertige, robuste Holzspielzeuge vielfach durch langlebige Zeitlosigkeit und einen höheren Spielwert. Selbstangefertigt fördern sie die Kreativität, Feinmotorik und Konzentrationsfähigkeit des kleinen oder auch größeren Hobbytischlers. Dabei wird je nach Art des Spielzeugs gern mit Sperrholz gearbeitet. Hier sind leichte, meist dünne Sperrhölzer ideale Werkstoffe, die sich mit einfachen Werkzeugen, etwas Leim, Fantasie und Geschick vielgestaltig verarbeiten lassen.

Modellbau ist aber keineswegs nur Freizeitbeschäftigung. Sperrholz wird in der Flugzeug- und Automobilindustrie vielfach zur kosten- und zeitsparenden ersten Modellfertigung künftiger Serienprodukte verwendet. Für Architekturmodelle ist Sperrholz ebenfalls ein gefragter Werkstoff. In Präsentationen, Wettbewerben oder Ausstellungen sind Modelle aus Sperrholz sehr ansehnlich, strapazierfähig und standfest.

Im Maschinen- und Werkzeugbau und in der Gießereitechnik besteht großer Bedarf an gewerblichen Modellen. Sperrhölzer sind hier nicht so schwer und kostspielig wie Metalle. Sie lassen sich schneller und mit deutlich günstigerem Werkzeugaufwand bearbeiten. Je nach Anforderungsprofil werden Standardsperrhölzer, Sperrhölzer mit besonders feiner Struktur oder solche mit hoher Härte und großem Gewicht verwendet. Ein besonderer Anwendungsbereich ist die Herstellung von Werkzeugen und Vorrichtungen aus hochfesten Buchensperrhölzern zum Tiefziehen, Streckziehen und Umformen von Blechen. Sie helfen zunächst bei der Fertigung von Prototypen, werden später aber z.B. im Flugzeugbau in der Serienfertigung eingesetzt. Vorteile sind schnelle Bearbeitbarkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die Werkstoffe haben sich auch bei der großflächigen Blechumformung in anderen Industriezweigen bewährt.

Für Transformatoren werden seit langem mit Erfolg hochwertige Buchenfurniersperrhölzer als Druckringe, Pressbalken, Traversen und Distanzstücke verwendet. Dies verblüfft zunächst, denn wer denkt bei der Umwandlung elektrischen Stromes von Hoch- in Niederspannung schon an einen Holzwerkstoff? Erklären lässt sich das ganz einfach durch die guten mechanischen Festigkeitswerte, die hohe Ölaufnahmefähigkeit sowie die Durchschlagsfestigkeit des Werkstoffs.